Ohne Rüstung Leben e.V.
Frieden politisch entwickeln

Termin - 1. Mai 2024 - UPDATE: 14. Mai 2024

Proteste vor der Rheinmetall-Hauptversammlung 2024

Protest gegen Konzernchef Papperger vor der Rheinmetall-Hauptversammlung 2024

Rheinmetall profitiert massiv von den Kriegen dieser Zeit. Darauf machte eine Kundgebung während der (virtuellen) Hauptversammlung am 14. Mai 2024 vor der Konzernzentrale in Düsseldorf aufmerksam. Sie stand unter dem Motto: "Den Händler des Todes stoppen!".


Die Rheinmetall AG rüstet die Bundeswehr und viele weitere Armeen weltweit auf - und kann sich aktuell über volle Auftragsbücher freuen. Der Aktienkurs des Rüstungskonzerns ist von 85 Euro Anfang 2022 auf mittlerweile über 500 Euro angestiegen! 2023 wurde Rheinmetall in den DAX aufgenommen. Dabei ist der Konzern nicht so mustergültig, wie er sich gerne gibt.

Mit Rheinmetall-Waffen werden weltweit Menschen getötet, nicht nur im Ukraine-Krieg sondern auch im Jemen oder im Krieg der Türkei gegen die Kurden. Noch kurz vor der Annexion der Krim machte Rheinmetall auch gute Geschäfte in Russland. Der Konzern baute ein modernes Gefechtsübungszentrum für Putins Armee - und verlangte Schadensersatz von der Bundesregierung, nachdem diese das Projekt auf den letzten Metern stoppte.


Kundgebung vor der Rheinmetall-Konzernzentrale am 24. Mai 2024 - Foto: © Ohne Rüstung Leben

 

Kundgebung vor der Konzernzentrale

Wie in den vergangenen Jahren organisierte ein Bündnis von Friedensorganisationen - darunter Ohne Rüstung Leben - auch zur diesjährigen Hauptversammlung eine Kundgebung vor der Zentrale des Konzerns in Düsseldorf. Neben Reden und großen Bannern gab es auch wieder eine Straßentheater-Aktion, mit der wir die skrupellosen Profite des Rüstungskonzerns symbolisch darstellten.

Rund 40 Menschen fanden sich bei frühsommerlichen Temperaturen an der großen Kreuzung im Düsseldorfer Norden ein, an der der Rüstungskonzern seinen Hauptsitz hat. Die Kundgebung wurde organisiert und durchgeführt vom Bundesverband der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), dem DFG-VK-Landesverband Nordrhein-Westfalen, dem Netzwerk Friedenskooperative und von Ohne Rüstung Leben.

Der Tod und Konzernchef Papperger stoßen auf die Rheinmetall-Gewinne an - Foto: © Ohne Rüstung Leben

 

Wachsender Einfluss der Rüstungsindustrie in Politik und Medien

Jonas Uphoff von der "Informationsstelle Militarisierung (IMI)" sprach in seiner sehr interessanten Rede über den wachsenden Einfluss von Rüstungskonzernen wie Rheinmetall auf die öffentliche Debatte. Nach der "Zeitenwende-Rede" des Bundeskanzlers sei Rheinmetall-Konzernchef Papperger immer präsenter in den Medien geworden - auch als politischer Kommentator: "Experte Papperger gibt bereitwillig Auskunft und bekommt eine Bühne geboten, die konzerneigene Werbematerialien niemals schaffen könnten", kommentierte Uphoff.

Und weiter: "Das alles hat eine Normalisierung dieser Technologie, der Industrie und der Politik, die sie mitgestaltet, zur Folge! ... Drehte sich unser Protest vor einigen Jahren noch darum, die Kriegsindustrie und ihre Machenschaften aus der Schmuddelecke ins Licht zu ziehen und überhaupt darauf aufmerksam zu machen, dass Tod und Krieg auch hier in Düsseldorf produziert werden, ist unsere Aufgabe jetzt, diese Normalisierung zu stoppen!"

Die Rede basierte auf der IMI-Studie "Von der Schmuddelecke in die Systemrelevanz - Die mediale Zeitenwende im öffentlichen Diskurs über Rheinmetall", die Jonas Uphoff unlängst veröffentlicht hat.


Jonas Uphoff spricht bei der Kundgebung in Düsseldorf - Foto: © Ohne Rüstung Leben

 

Aktionäre kritisieren Rüstungsexporte an Autokraten

Bei der Hauptversammlung selbst haben die Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre auch in diesem Jahr einen Gegenantrag eingereicht und ihr Rederecht genutzt, um die Geschäftspolitik von Rheinmetall zu kritisieren. Sie forderten begründet, die Mitglieder des Vorstandes nicht zu entlasten. Hier finden Sie den Gegenantrag der Kritischen Aktionäre zur Rheinmetall-Hauptversammlung 2024.


Zur Pressemitteilung der Kritischen Aktionäre vom 14. Mai 2024


Bei der Kundgebung vor der Rheinmetall-Hauptversammlung 2024 - Foto: © Ohne Rüstung Leben

 

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Ohne Rüstung Leben ist Mitglied im Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und nutzt schon seit den frühen 1990er-Jahren regelmäßig das Rede- und Fragerecht bei den Hauptversammlungen von Rüstungsunternehmen.

Die Rheinmetall AG aus Düsseldorf ist Deutschlands größter Rüstungskonzern. In der Rüstungssparte "Rheinmetall Defence" werden Munition, Panzer, Waffen, Militärfahrzeuge und elektronische Lösungen angeboten.

Auf unserer Themenseite finden Sie alle bisherigen Meldungen und aktuellen Nachrichten zu den Rüstungsexporten der Rheinmetall AG.

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